Am 16.09.1852 eröffnet Heinrich Ludwig Neumann mit seinem Sohn Louis die „Confiseur-Waren-Handlung Felix & Sarotti“ in der Berliner Friedrichstraße. Luxuriöse orientalische Dekoration unterstreicht die Opulenz der angebotenen Leckereien.
Hugo Hoffmann, ebenfalls Konditor in Berlin, übernimmt 1872 „Felix & Sarotti“ und verkauft ab jetzt auch seine Produkte unter dem Namen „SAROTTI“. Das Ladenlokal wird in die Mohrenstraße verlegt. Deren Name inspirierte vermutlich auch zur späteren Wahl des Mohren im Warenzeichen.
Zu Anfang schmückte ein Bär mit Baumstamm und Bienen die Pralinenschachteln von SAROTTI. Zum 50-jährigen Firmenjubiläum am 27.08.1918 wird das neue Markenzeichen angemeldet: drei Mohren mit Tablett. Diese schmücken über viele Jahre die "Drei-Mohren-Mischung", eine Auswahl feiner Pralinen.
Aus der ehemaligen Warenhandlung wird nun die "Sarotti Chocoladen- und Cacao.Aktiengesellschaft". Aufgrund des Platzmangels in der stetig wachsenden AG wird die Fertigung 1913 nach Tempelhof verlegt. Zu diesem Zeitpunkt sind dort etwa 2.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Im Januar 1922 zerstört ein dreitägiger Großbrand das Tempelhofer Werk und einen begonnenen Erweiterungsbau. Der Produktionsbetrieb kann erst im Dezember 1923 wieder voll aufgenommen werden.
Während der Inflation werden mehrere Niederlassungen und Beteiligungen erworben und wieder veräußert. Das SAROTTI Sortiment erweitert sich und die Firma genießt einen geachteten Ruf als Hersteller feinster Schokoladenwaren, feinster Pralinen, feinsten Kakaos, feinster Marzipanerzeugnisse, feinsten Fondants und feinster Liköre.
Die Schweizer Aktiengesellschaft für Nestlé Produkte erwirbt die Aktienmehrheit an der SAROTTI AG. Im Gegenzug übernimmt SAROTTI die Nestlé-Fabrik in Hattersheim und erhält Lizenzen zur Fertigung verschiedener Schweizer Schokoladenmarken.
Mit der ersten Lieferung von Rohkakao an die SAROTTI AG wird die Produktion nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgenommen. SAROTTI erlebt, wie viele deutsche Unternehmen, im Zuge des Wiederaufbaus einen bis dahin ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung.
In den 1960er Jahren wandert der SAROTTI-Mohr von der Mitte der Verpackung auf das Medaillon. Trotz dessen gehört er weiterhin zu den bekanntesten deutschen Markenzeichen.
Gleichzeitig experimentiert SAROTTI vermehrt mit neuen Sorten, z.B. den "Erfrischungstafeln" mit Sorten wie "Mint" oder "Eisnuss".
In den 1980ern erscheint die Sorte "Feinste Pralinés" im Retro-Look und räumt dem SAROTTI-Mohren wieder mehr Raum auf der Verpackung ein. Traditionsbewusst wird auch auf das Gründungsdatum verwiesen.
Bereits unter Nestlé wird der SAROTTI-Mohr ab Anfang der 1990er wieder ins Rampenlicht geholt. Nach der Übernahme von SAROTTI durch die Stollwerck GmbH 1998 erscheint eine Reihe von Nostalgie-Verpackungen, die bei den Konsumenten die Liebe zum SAROTTI-Mohren wieder neu entfacht.
Stollwerck verwandelt den SAROTTI Mohren in den SAROTTI Magier, der die traditionellen Produkte in einem neuen und modernen Design auf den Markt bringt.
Im neuen Jahrtausend wird auf Bewegtbild gesetzt. Der SAROTTI-Magier lässt die Tradition des Zeichentrick-Mohren als Ansager für Kinderserien wieder aufleben. Außerdem machen TV und Radio-Spots aus der Wiege des Kakaos Lust auf Schokolade.